Lasst mich Euch was erzählen.
Nur, wie anfangen?
Dass ich Katrin bin und Fotografin, wisst Ihr ja schon.
Aber wer bin ich noch?
Was macht mich aus?
Welche Werte sind mir wichtig?
Kennt Ihr die Geschichten von Menschen, die schon immer wussten was sie mal werden wollten und schon immer ihr Hobby gemacht haben?
Ich habe solche Geschichten schon oft gehört und mich gefragt wie das wohl sein mag.
Ich selbst habe das so nicht erlebt.
Ja, ich war immer schon kreativ. Habe gezeichnet, mich für Kunst interessiert.
Aber ich habe auch immer gedacht, dass ich das nicht kann.
Schöne Filme, besondere Fotos... habe ich schon immer geliebt.
Aber sowas machen nur ganz besondere Menschen. Nicht ich.
Also habe ich gesucht. Gefühlt mein halbes Leben.
Was will ich? Was kann ich? Worin finde ich meine Erfüllung?
Drunter wollte ich's aber auch nicht machen.
Dann habe ich eine Berufung gefunden.
Ich bin Krankenschwester geworden. Im Fachbereich Geburtshilfe und Gynäkologie. Eine tolle, anstrengende und sehr erfüllende Arbeit.
Dann lernte ich meinen Mann kennen und wurde Mutter.
Und wieder war ich auf der Suche. Denn ich war ja zu Hause in Elternzeit.
Irgendwas fehlte.
Klar wollte ich wieder zurück in die Klinik.
Aber aktuell war ich eben Mama. Und da war immer dieses Wörtchen "nur" in meinem Kopf.
Das stimmte ja gar nicht. Aber ich fühlte es so.
Bis ich dann damit anfing unsere Familienerinnerungen festzuhalten.
Wenn sie noch klein sind verändern sich Kinder unfassbar schnell.
Eben schaust du hin, streichelst deinem Baby beim Schlafen über den Kopf und im nächsten Moment läuft dir der Zwerg auf dem Spielplatz davon.
Diese Momente wollte ich bewahren.
Also schnappte ich mir eine Kamera und knipste drauf los.
Den Alltag, so wie er war. Das Licht, dass im Frühjahr durch unser Dachfenster fiel, den Weihnachtsbaum mit den Lichtern. Und die strahlenden Augen der Kinder.
Aber es klappte oft nicht so, wie ich es wollte. Wie auch?!
Ich wusste noch nichts von Belichtung, Verschlusszeit, Iso... Oder sonstigen Funktionen. Also fotografierte ich im Automatikmodus.
Das war mir irgendwann nicht mehr genug.
An einem Nachmittag, das Baby schlief im Kinderwagen, die anderen in der Ferienwohnung - wir waren an der Ostsee im Urlaub - knipste ich die Landschaft und was mir sonst vor die Kamera kam und es veränderte sich etwas in mir.
Ich spürte, wie ich entspannte. Wie ruhig ich wurde beim Blick durch den Sucher.
Ich nahm alles anders wahr. Intensiver.
Nur die Bilder kamen nicht so heraus, wie ich sie gesehen hatte.
Ich konnte aber auch nicht mehr aufhören, an das fotografieren zu denken.
Und ich wollte endlich eine ganz bestimmte Sache zu 100 Prozent.
Also, wie konnte ich die Bilder so bewahren, wie ich sie sah?
Mit Kursen, Bücher über Fotografie und selbst ausprobieren eignete ich mir mein Wissen an.
Ich fotografierte und hörte nicht mehr auf.
Immer noch kann ich nicht damit aufhören an die Fotografie zu denken.
Und daran, was den Menschen meine Fotos vielleicht bedeuten.
Ich fotografiere Dich, Deine Familie, Deine Hochzeit, Deine besonderen Momente.
Ich bewahre Eure Erinnerungen für Euch und bin unfassbar glücklich dabei.
Jedes mal lerne ich etwas Neues über mich, so wie Ihr vielleicht über Euch selbst.